KfW Förderung
Die KfW-Förderung zum Thema Baufinanzierung und energetische Sanierung ist die Kreditanstalt fürWiederaufbau (KfW) sehr oft und aus gutem Grund die erste Anlaufstelle. Sie bietet ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten in Form von Investitionszuschüssen und zinsgünstigen Förderkrediten, die es sowohl Bauherren als auch Hausbesitzern, die eine Renovierung planen, deutlich erleichtern, die damit verbundenen Kosten zu stemmen. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Programme der KfW-Förderung geben.
KfW-Förderung: Energieeffizient bauen
Dreh- und Angelpunkt vieler Förderprogramme ist der KfW-Effizienzhaus-Standard. Das Erreichen eines solchen technischen Standards ist für die Vergabe einer KfW-Förderung bei vielen Programmen zur Bauförderung entscheidend, denn an der Effizienzhaus-Stufe lässt sich ablesen, wie energieeffizient das Gebäude am Schluss sein wird. Je geringer der Wert dieser Effizienzhaus-Stufe,desto niedriger der Energieverbrauch und desto höher fällt die Förderung aus.
Wird bei einem Neubau beispielsweise die Effizienzhaus-Stufe 55 erzielt, winken dafür Kreditbeträge von bis zu 150.000 EUR. Bauherren haben natürlich noch einen langfristigen Nutzen von ihrer Immobilie, da sie vergleichsweise wenig Energie verbrauchen. Gefördert werden dabei auch die Kosten, die durch die Inanspruchnahme eines Energieberaters entstehen, dessen Beratung in vielen Fällen Voraussetzung für eine Bewilligung ist.
Was ist ein Effizienzhaus-Standard?
Die einzelnen Effizienzhaus-Stufen dienen als Maßstab zur Bewertung der Energieeffizienz eines Gebäudes. Je kleiner die Zahl, desto geringer auch dessen Energieverbrauch und umso höher die maximale KfW-Förderung, welche vonseiten der KfW dafür zur Verfügung gestellt wird. Aktuell gibt es die Effizienzhaus-Stufen 40, 55, 70, 85 und 100. Der Wert 100 repräsentiert hierbei ein Referenzgebäude, das den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht.
Ausschlaggebend bei der Ermittlung des jeweiligen Standards sind Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust. Der Primärenergiebedarf gibt an, wie viel Energie für Heizen, Lüften und Warmwasserbereitung benötigt wird. Dabei werden jedoch nicht nur aktuelle Verbrauchswerte berücksichtigt, sondern auch der Energieaufwand für vorgelagerte Prozesse, die beispielsweise mit der Anlieferung von Fernwärme oder Strom zusammenhängen. Der Transmissionswärmeverlust ist einIndikator für die Gebäudedämmung. Er zeigt an, wie viel Wärmeenergie in einem beheizten Gebäude über die Gebäudehülle verloren geht. Je besser die Dämmung, desto geringer die Wärmeverluste und infolgedessen auch der Energiebedarf und die damit verbundenen Kosten.
Wird bei einem Bau oder einer Sanierung ein Effizienzhaus-Standard angestrebt, fördert die KfW dieses Vorhaben mit einem Kredit mit Tilgungszuschuss oder einem direkt ausgezahlten Zuschuss ganz nach Wahl des Antragstellers. Möchten Sie beispielsweise eine Sanierung vornehmen, bei welcher dieEffizienzhaus-Stufe 70 erreicht werden soll, darf dessen Energiebedarf bei höchsten 70 % und der Transmissionswärmeverlust bei maximal 85 % liegen. Werden diese beiden Voraussetzungen erfüllt, wird Ihnen ein Kredit von 120.000 EUR mit einem Tilgungszuschuss von 35 % gewährt. Alternativ können Sie auch 42.000 EUR Investitionszuschuss beantragen.
KfW-Förderung: Energieeffizient sanieren
Auch bei Sanierungen steht Ihnen die KfW mit attraktiven Angeboten zur Seite. Wer sein Haus erneuern und gleichzeitig dem Aspekt der Nachhaltigkeit durch energieeffiziente Maßnahmen genüge tun möchte, findet auch hierfür zinsgünstige Kredite und Zuschüsse. Aktuell sind die Bedingungen besonders günstig, da das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine Förderung für effiziente Gebäude anbietet. So können für energieeffiziente Maßnahmen an Bestandsgebäuden biszu 75.000 EUR an Tilgungszuschüssen in Anspruch genommen werden. Voraussetzung ist auch hier, dassdurch die Maßnahme selbst ein bestimmter Effizienzhaus-Standard erreicht wird.
Die Maßnahmen, die zu diesem Standard führen, sind meist unterschiedlich und können selbstverständlich miteinander kombiniert werden. So kann die KfW-Förderung dafür verwendet werden, Fenster und Türen auszutauschen, um auf diesem Wege eine bessere Dämmung zu erzielen. Gerade diese Elemente bilden in vielen Häusern Schwachpunkte, über die besonders viel Energie verloren geht. Weiter geht es mit der Dämmung von Außenwänden, Keller und Dachflächen. Ein besonders wichtiger Punkt ist dann noch die Heizungsanlage, die je nach Alter und Zustand erneuert oder zumindest optimiert werden sollte. Dabei umfasst die Förderung nicht nur die eigentlichen Kosten für Geräte und Material, sondern auch die nötige Fachplanung und Baubegleitung sowie die Beratung durch einen Energie-Experten.
KfW-Förderung:Altersgerechtes Umbauen
Vom Effizienzhausstandard unberührt ist das Programm zum altersgerechten Umbau. Hierbei handelt es sich um einen Förderkredit von bis zu 50.000 EUR, der unabhängig vom Alter vergeben wird. Ziel der Maßnahme sollte es sein, Barrieren in der Wohnung zu reduzieren und sich zusätzlich vor Einbruchschützen zu wollen. Der Kredit kann auch beim Kauf von bereits umgebautem Wohnraum in Anspruch genommen werden.
Beantragung, Begleitung und Baufinanzierungsberatung
Viele der hier beschriebenen Maßnahmen lassen sich noch mit anderen Förderungen, die beispielsweise vom Bundesland oder der Kommune kommen können, kombinieren. Zu beachten ist, dass die Beantragung nicht über die KfW selbst, sondern über die eigene Hausbank vorgenommen wird.
Dieser Schritt sollte jedoch vor Beginn der Maßnahme erfolgen und nicht erst, nachdem bereits mit der Umsetzung begonnen wurde. Auch die gleichzeitige Inanspruchnahme normaler Kredite von der Hausbank oder anderen Kreditinstituten ist möglich. Es ist daher wichtig und in vielen Fällen lohnenswert, sich genau über die zur Verfügung stehenden Optionen zu informieren. Idealerweise ziehen Sie einen Baufinanzierungsberater hinzu, der sich mit den einzelnen Programmen und Fördermöglichkeiten auskennt und ihnen die ideale Kombination daraus vermittelt.
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